01.12.15
bmw-opa

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Jahrestreffen in der Hessenmühle 2015 - Sorry, bin im 2013 gelandet
Wir sind gestern Montag nach rund fünf Stunden auf Autobahnen und Bundesstrassen sowie Fähre gut zuhause angekommen. Die rund 40-minütige Ueberfahrt von Friedrichshafen nach Romanshorn fand bei Föhnsturm und dadurch teilweise heftigem Seegang statt. Starke Wellen schlugen gegen den Bug der Fähre, lösten erdbebengleiches Zittern und Vibrationen aus, sodass wir zwischendurch oben im Restaurant die Kaffeetassen festhalten mussten, damit sie nicht vom Tisch hüpften. Ab Romanshorn waren es dann noch knapp zwei Stunden, sodass wir die Zürcher Nordumfahrung noch knapp vor der täglichen ab ca. 16:00 Uhr beginnenden Pendler-Rushhour staufrei hinter uns brachten. Um halb fünf war der finale dritte Teil unseres verlängerten Jahrestreffens in der heimischen Einstellhalle wieder Geschichte.
Wir waren am Sonntag nach Auftanken und einer Kaffeepause auf dem Autohof Gollhofen an der A7 früh beim Kerschi Andreas in der Linde zu Rothenburg o.d.Tauber und so ging es nach einem Begrüssungsbier in die Stadt an den Weihnachtsmarkt. Beim Eingang am Würzburger Tor war der starke Wind, der den Regen quer vor sich trieb, zu spüren, da die Strasse hinunter zum Marktplatz in Nord-Süd Richtung verläuft. In der stellenweise doch dicht bebauten Altstadt wars dann angenehmer, da wir für unseren Nachbarn bei Käthe Wohlfart noch durch den in der Vorweihnachtszeit anwesenden Kalligrafen noch Kugeln mit Namen seiner Enkelkinder und da uns die kleinen Kunstwerke auch gefielen, auch für uns beschriften liessen, betraten wir den proppenvollen Weihnachtsmarkt. Der Kalligraf sagte uns eine Abholung in gut einer Stunde zu, also schnell wieder raus hier. Die Zeit verbrachten wir bei einer Tasse Kaffee unten beim Kriminalmuseum und wie bei mir Tradition, wenn ich da bin, setze ich mich kurz in die katholische Stadtkirche St. Johannis, einfach einen Moment stille Einkehr, ein Kerzlein anzünden, für Alle, die uns am Herzen liegen, Familie, Freunde, sogar an unsere Stammtischbrüder und Schwestern haben wir gedacht. Dieses Jahr wurdens zwei Kerzlein und immer, wenn ich jetzt im November da bin, denke ich auch an uns RowF-ler, dass in der neuen Saison die Touren vor schweren Unfällen verschont bleiben.
Der Weihnachtsmarkt Käthe schliesst um fünf, wir müssen die Kugeln abholen. Ich warte am Ausgang nach der Kasse und bin plötzlich von drei schnuckeligen Japanermädels umringt, alle nahezu einen Kopf kleiner wie ich, die treffen sich nach der Kasse hier und zeigen sich gegenseitig fröhlich mit vielen Worten, ich verstehe da nichts, ihre soeben erstandenen grösstenteils kitschigen Weihnachtsaccesoires. Endlich kommt auch meine Frau, wir gehen mit dem ganzen gekauften Kram ins Hotel zurück und später zum Essen zum Reichsküchenmeister, wo wir am Nachmittag reserviert haben. Der Regen hat nachgelassen, als wir uns nochmals auf den Weg machen. Doch die wetterbedingten Strapazen lohnen sich, mit einem leckeren Essen und einem guten Glas Wein, schon nahezu dekadent, setzen wir unserm verlängerten Wochenende, das uns auf der Strasse, Wetterbedingt und am gemütlichen Samstagabend beim Wiedersehen und auch hier in Rothenburg doch viel Abwechslung geboten hat, die Krone auf. Beim Reichsküchenmeister stimmt Leistung, Preis und Qualität konstant seit Jahren, was man aktuell leider von der Hessenmühle nicht mehr sagen kann. Es gab am späteren Abend einige Beschwerden, der Juniorchef musste antraben. Wir waren letztes Jahr auch betroffen, da man unser Essen vergessen hat, rauszuischicken. Es stand lange rum und wurde dann nach unserer Nachfrage einfach irgendwie aufgewärmt. Fairerweise halten wir fest, dass es für uns dieses Jahr ok war. Ich habe mich dann gefragt, ob dieses sinkende Niveau wohl mit ein Grund war, dass so wenige RowF-ler wie noch nie sich da waren, sich die teils weiten Wege und 200 bis 300 Euro dafür, die man auch sinnvoller ausgeben kann, antun wollen. Es waren allgemein weniger Leute in der sonst gewohnt proppenvollen Hessenmühle. Kann wie bei uns auch damit zusammenhängen, dass es halt noch das erste Adventswochenende war, für uns bin ich mitschuldig, ich bat Roland, dieses Jahr den Termin auf das letzte Novemberwochenende zu legen, da auch in Rothenburg der Weihnachtsmarkt eröffnet und wir den gerne mal besuchen wollten. Aber nun haben wir's gesehen, man kann nächstes Jahr wieder einen früheren Termin wählen, dann sieht man, ob's am Termin oder an der Lokalität liegt. Aber ich denke, dass es der Hessenmühle für den Ansturm an den Wochenenden schlicht an genügend Personal fehlt, Fachpersonal ohnehin und darunter leidet dann die Qualität von Küche und Service, da das Ganze so zur Massenabfertigung verkommt. Ein Highlight jedoch, endlich hat am Schluss offenbar mal die Rechnung gestimmt, keines der Mädels oder der Kellner versuchte analog vorigen Jahren, uns wenigen Absacker-Trinkern zur Uebernahme des Defizits zu bewegen.
Nun, sei's drum, ich weiss, dass eine für uns Alle zentral gelegene Alternative nicht einfach zu finden ist. 
Zuletzt bearbeitet am 02.12.15
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